Forschung
Personen mit Demenz: Studie zur Pflegebelastung der Hauptpflegepersonen
Die Betreuung von Demenzkranken stellt eine Herausforderung für Angehörige und Pflegende dar. Vor diesem Hintergrund startet das Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen in Zusammenarbeit mit der Vereinigung ASAA (Alzheimer Südtirol Alto Adige) im Februar 2024 eine Untersuchung zur Pflegebelastung der Hauptpflegepersonen von Menschen mit Demenz. Durch eine Bedarfsanalyse soll die Notwendigkeit geeigneter Unterstützungsmaßnahmen für Pflegende in Südtirol aufgezeigt werden. Bislang liegen hierzu keine Daten vor.
Weihnachten mit Corona und Grippe: Die Empfehlungen von Prof. Wiedermann
Weihnachten steht vor der Tür, zugleich wächst in ganz Europa die Sorge vor den Folgen der Verbreitung von COVID-19 und Influenza. Prof. Dr. Christian Wiedermann, Forschungskoordinator des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen, empfiehlt angesichts der auch in Südtirol angespannten Infektionslage, Schutzmaßnahmen zu treffen und sich gegen Corona und Grippe impfen zu lassen. „Das Tragen von Masken und die Impfungen sind gerade jetzt vor Weihnachten ein wertvoller Beitrag zum Schutz der Risikogruppen der Bevölkerung“, betont Prof. Wiedermann.
„Sternenkinder“: Buch und Broschüre über Fehlgeburten und Stille Geburt
Der Begriff „Sternenkinder“ bezeichnet Kinder, die vor, während oder nach der Geburt sterben. Obwohl Schwangerschaftsverluste ein Thema von großer Public–Health-Relevanz sind, da es sehr viele Menschen betrifft, sind außerhalb der Krankenhausmauern die Sensibilität für das Thema und die Gesundheitskompetenz der Betroffenen zumeist nicht mehr als bruchstückhaft. Dr. Barbara Plagg, Wissenschaftlerin am Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen, und der Anthropologe Jörg Oschmann haben zusammen ein Buch mit dem Titel „Sternenkinder. Wissen und Trost“ erarbeitet, in welchem auch Fachleute aus dem Bereich und Betroffene zu Wort kommen. Eine kostenlose Broschüre ergänzt das Buch und bietet Betroffenen leicht verständliche Informationen für den Akutfall.
Digitalisierung und KI in der Patientenversorgung: Chancen und Herausforderungen
Welche Rolle spielen die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz (KI) in der medizinischen Versorgung der Südtiroler Bürger:innen? Welche Chancen und Risiken birgt der Einsatz von KI in der Allgemeinmedizin? Wie können Südtirols Hausärztinnen und Hausärzte KI ethisch verantwortungsvoll und patientenorientiert verwenden? Antworten auf diese und weitere Fragen lieferte das erste „Institutsgespräch“ des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen am 28. Oktober 2023 an der Claudiana in Bozen.
Corona-Herbst 2023: Prof. Wiedermann informiert
Im vierten Corona-Herbst warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO vor der Zunahme der Krankenhauseinlieferungen wegen COVID-19 – vor allem in Europa. Auch in Südtirol zirkulieren die Corona-Varianten Eris, Acrux und Pirola. „Da es sich nicht um völlig neue Virusvarianten handelt, bleiben die derzeitigen Impfstoffe wirksam“, erklärt Prof. Dr. Christian Wiedermann, Koordinator der Forschungsprojekte des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen. Er empfiehlt Risikogruppen, sich gegen Corona und Grippe impfen zu lassen. Zudem weist Prof. Wiedermann auf das Risiko einer Dreifach-Epidemie aus COVID-19, Influenza und RSV hin: „Jetzt ist es notwendig, das öffentliche Gesundheitswesen und die Allgemeinmedizin zu stärken.“
Welt-Alzheimertag 2023: Demenz als Herausforderung
Der 21. September ist der Welt-Alzheimertag. Seit 1994 wird an diesem Tag auf die Situation von Menschen mit Demenz aufmerksam gemacht. Derzeit gibt es in Südtirol schätzungsweise mehr als 13.000 Menschen mit Demenzerkrankungen. Demenz stellt eine große Herausforderung für Angehörige von Patient:innen, aber auch für die Gesellschaft dar. Dr. Barbara Plagg, Wissenschaftlerin am Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen, sagt: „Es gibt zwar keine Strategie, mit der wir ausschließen könnten, an Demenz zu erkranken, aber es gibt einige präventive Möglichkeiten, unser Gehirn möglichst lange möglichst fit zu halten.“
Impfungen in Südtirol: Aufklärung und Dialog können die Skepsis verringern
Die Impfbereitschaft ist in Südtirol schwach ausgeprägt: Im Rahmen von fünf Studien hat das Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen versucht, der Impfskepsis auf den Grund zu gehen. Auf dem Land, unter Personen mit schwächerem Bildungsniveau und in Haushalten mit kleinen Kindern wurde die Impfzögerlichkeit am deutlichsten festgestellt. Die Impfentscheidungen wurden von persönlichen, sozialen und kulturellen Faktoren beeinflusst. Aufklärung und Dialog können jedoch dazu beitragen, die Impfskepsis zu verringern.
Südtirols Senior:innen sind mit ihrer Lebenssituation zufrieden
In Südtirol steigt, so wie überall auf der Welt, die Lebenserwartung der Bevölkerung. Wie geht es Südtirols Senior:innen? Welche Bedürfnisse haben Menschen mit 75 und mehr Lebensjahren? Welche Ansprüche stellen sie an die Gesundheitsversorgung? Eine von Februar bis Mai 2023 durchgeführte Befragung des Landesinstitutes für Statistik ASTAT und des Institutes für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen hat den Zustand der Ü-75-Senior:innen in Südtirol ermittelt – in Bezug auf Gesundheit, soziale Unterstützung und Lebenssituation. Nun liegen erste Ergebnisse vor. Das wichtigste Ergebnis: Die Zufriedenheit der Senior:innen mit ihrer aktuellen Lebenslage ist recht hoch – vor allem, was ihre Familie und die Wohnsituation anbelangt.
Corona, Krieg, Klimakrise, Social Media: Die psychosozialen Folgen für Kinder und Jugendliche
Trotz des Endes der Corona-Pandemie gibt es keine wesentliche Besserung der psychosozialen Probleme bei Kindern und Jugendlichen in Südtirol. Das ist das zentrale Ergebnis der 3. COP-S-Studie („Corona und Psyche in Südtirol“), die das Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen im April 2023 durchgeführt hat. Die Auswirkungen der Pandemie auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen scheinen anzuhalten. Laut Umfrage werden sie von anderen Stressfaktoren verstärkt. Dazu zählen der Ukraine-Krieg, die Klimakrise und die übermäßige Nutzung von digitalen Medien.