Eine Impfung kann Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor Erkrankungen schützen, indem sie die körpereigene Abwehr auf bestimmte Krankheitserreger vorbereitet. Bei einem späteren Kontakt mit dem Erreger kann sich der Körper dann rasch und wirksam wehren. Das Portal Gesundheitsinformation.de liefert Fakten zum Impfen.
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Manche Impfungen – zum Beispiel gegen Masern – schützen in der Regel ein Leben lang. Bei anderen, wie etwa gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), sind im Abstand von etwa zehn Jahren regelmäßige Auffrischimpfungen notwendig, damit der Schutz bestehen bleibt.
Warum sind Impfungen wichtig?
Durch Impfungen treten einige schwere Krankheiten wie etwa die Kinderlähmung nur noch selten oder fast gar nicht mehr auf. Bestimmte Erreger wie beispielsweise das Pockenvirus konnten so ausgerottet werden. Zudem sind Impfungen wichtig, damit sich hochansteckende Krankheiten wie die Masern nicht ausbreiten können. Voraussetzung dafür ist, dass ein Großteil der Bevölkerung gegen diese geimpft ist – dies wird oft als Herdenimmunität bezeichnet. Dadurch werden auch besonders anfällige Menschen wie Babys oder chronisch Kranke geschützt, die (noch) nicht geimpft werden können.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Impfungen können Nebenwirkungen haben. Meist sind dies jedoch vorübergehende Impfreaktionen wie Hautrötungen, Schwellungen, Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber. Solche Reaktionen können unangenehm sein, sind aber meist völlig normal: Sie können zeigen, dass der Körper auf den Impfstoff reagiert und Abwehrstoffe bildet. Bei Impfungen sind sehr selten auch schwerere unerwünschte Wirkungen möglich, zum Beispiel eine allergische Reaktion. Bei der Einführung von Impfungen wird jedoch darauf geachtet, dass der Nutzen der Impfung höher ist als das Risiko von Nebenwirkungen.
Nachstehend finden sich Informationen zu den Impfungen gegen folgende Krankheiten: Tetanus, Diptherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Masern, Grippe und COVID-19.
Tetanus (Wundstarrkrampf)
Die Erkrankung
Eine Tetanus-Infektion führt zu starken, schmerzhaften Muskelkrämpfen in einzelnen oder mehreren Körperbereichen. Häufig verkrampfen die Gesichtsmuskeln und der Kiefer, wodurch sich der Mund nicht mehr richtig öffnen lässt. Die Rückenmuskulatur ist oft so versteift, dass sich der Körper nach hinten biegt. Wenn die Atemmuskulatur verkrampft, kann man ersticken.
Tetanus wird von Bakterien in der Erde ausgelöst. Sie können über kleine Wunden oder Stiche (zum Beispiel mit einem Splitter) in den Körper gelangen. Erste Beschwerden treten meist drei Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung auf.
Die Impfung
Die Tetanus-Impfung ist Teil der sogenannten Sechsfach-Impfung im ersten Lebensjahr. Diese schützt gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und Hämophilus influenza Typ b (Hib). Der Impfstoff wird insgesamt dreimal gegeben.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für die Sechsfach-Impfung folgendes Schema:
- erste Impfung mit zwei Monaten
- zweite Impfung mit vier Monaten
- dritte und letzte Impfung mit elf Monaten
Die erste Auffrischimpfung gegen Tetanus wird im Alter von fünf oder sechs Jahren gegeben, die zweite zwischen neun und 16 Jahren. Es wird empfohlen, die Impfung anschließend alle zehn Jahre aufzufrischen.
Diphtherie
Die Erkrankung
Bei einer Diphtherie – auch echter Krupp genannt – entzünden sich die oberen Atemwege. Dabei kann der Hals so stark zuschwellen, dass das Atmen erschwert wird und ein Ersticken droht. Als Folge der Infektion sind auch Herzerkrankungen, Lähmungen und Hautgeschwüre möglich.
Die Erkrankung beginnt mit Halsschmerzen, Fieber und Schluckbeschwerden. Es folgen Husten, Heiserkeit und angeschwollene Halslymphknoten.
Diphtherie wird durch Bakterien verursacht. Sie werden in der Regel über Speicheltröpfchen übertragen, zum Beispiel beim Niesen oder Küssen (Tröpfcheninfektion). Der Erreger kann mit dem Speichel auch in Wunden gelangen. Erste Beschwerden treten meist zwei bis fünf Tage nach der Ansteckung auf.
Die Impfung
Auch die Diphtherie-Impfung ist Teil der Sechsfach-Impfung (Impfschema siehe Tetanus-Impfung). Die erste Auffrischimpfung wird im Alter von fünf oder sechs Jahren gegeben, die zweite Auffrischimpfung zwischen neun und 16 Jahren. Erwachsenen wird empfohlen, die Impfung alle zehn Jahre aufzufrischen.
Keuchhusten (Pertussis)
Die Erkrankung
Bei Keuchhusten kommt es zu starken Hustenanfällen, vor allem nachts. Die Erkrankung hält über Wochen bis Monate an und ist sehr belastend, selten kann sie auch tödlich sein. Zu Beginn treten grippeähnliche Symptome auf. Mögliche Komplikationen sind eine Lungen- oder Mittelohrentzündung. Die Atemwege können dauerhaft geschädigt bleiben.
Keuchhusten wird durch Bakterien verursacht und durch Speicheltröpfchen übertragen, zum Beispiel beim Niesen oder Küssen (Tröpfcheninfektion). Erste Beschwerden treten etwa ein bis drei Wochen nach der Ansteckung auf.
Die Impfung
Als Bestandteil der Sechsfach-Impfung wird der Impfstoff gegen Keuchhusten dreimal gegeben (Impfschema siehe Tetanus-Impfung). Die erste Auffrischimpfung wird im Alter von fünf oder sechs Jahren gegeben, die zweite zwischen neun und 16 Jahren.
Erwachsenen wird eine einmalige Auffrischimpfung empfohlen. Auch Schwangeren wird zu einer Impfung geraten.
Menschen mit engem Kontakt zu Neugeborenen sowie Personal in Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen wird geraten, sich alle zehn Jahre impfen zu lassen.
Kinderlähmung (Poliomyelitis)

Die Erkrankung
Eine Polio-Infektion bleibt meist unbemerkt, nur manchmal kommt es zu grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Halsschmerzen. Selten führt Polio jedoch zu schweren, bleibenden Lähmungen, vor allem an den Armen und Beinen.
Kinderlähmung wird durch Viren verursacht. Diese werden über den Stuhlgang infizierter Menschen ausgeschieden und dann beispielsweise über die Hände weiterverbreitet. Man kann sich aber auch über verschmutztes Trinkwasser anstecken. Erste Beschwerden zeigen sich etwa drei bis 35 Tage nach der Ansteckung. Die meisten Menschen weltweit sind gegen Polio geimpft und die Erkrankung tritt nur noch vereinzelt in ärmeren Ländern auf.
Die Impfung
Der Impfstoff gegen Polio wird als Teil der Sechsfach-Impfung dreimal gegeben (Impfschema siehe Tetanus-Impfung). Die Impfung wird zwischen neun und 16 Jahren einmalig aufgefrischt.
Masern
Die Erkrankung
Eine Masern-Infektion führt anfangs zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Einige Tage später entwickelt sich ein Hautausschlag zuerst im Gesicht, dann am ganzen Körper. Als Komplikation kann es unter anderem zu Mittelohr- und Lungenentzündungen kommen.
Bei etwa einem von 1.000 Erkrankten tritt nach einigen Tagen eine Gehirnentzündung auf, die lebensgefährlich sein und Folgeschäden nach sich ziehen kann. Sehr selten kommt es einige Jahre nach der Infektion zu einer schweren Gehirnentzündung mit Erkrankung des Nervensystems, der subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE). Diese verläuft immer tödlich.
Masernviren werden durch Speicheltröpfchen (Tröpfcheninfektion) sowie über Sekret aus Nase oder Rachen übertragen – beispielsweise beim Sprechen, Husten oder Niesen. Die Erkrankung macht sich etwa zwei Wochen nach der Ansteckung bemerkbar.
Die Impfung
Die Masern-Impfung wird mit der Impfung gegen Mumps und Röteln (MMR-Impfung) oder zusätzlich mit der Impfung gegen Mumps, Röteln sowie Windpocken (MMRV-Impfung) kombiniert. Kinder werden zum ersten Mal im Alter von elf Monaten geimpft, zum zweiten Mal im Alter von 15 Monaten. Wenn ein Kind in eine KITA (Kinderbetreuung, Kindertagesstätte) soll, kann die erste Impfung auch schon ab neun Monaten erfolgen. Eine Auffrischimpfung ist nicht nötig.
Grippe (Influenza)
Die Erkrankung
Bei einer echten Grippe kommt es sehr plötzlich zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Dazu kommen Husten und ein starkes Krankheitsgefühl. Seltene Komplikationen sind Entzündungen der Lunge, des Mittelohrs oder des Herzmuskels. Solche Folgeinfektionen treten vor allem bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit chronischen Krankheiten auf.
Grippeviren werden durch Speicheltröpfchen (Tröpfcheninfektion) sowie über Flüssigkeit aus Nase oder Rachen übertragen (Schmierinfektion). Beschwerden treten etwa ein bis zwei Tage nach der Ansteckung auf.
Die Impfung
Die Grippe-Impfung wird Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Außerdem wird Menschen mit einem erhöhten Risiko für Grippe-Komplikationen zur Impfung geraten – also bei bestimmten Vorerkrankungen wie Asthma, Herzerkrankungen, Diabetes oder bei einem geschwächten Immunsystem. Außerdem empfiehlt die STIKO die Impfung für:
- Personen in Berufen mit viel Kontakt zu anderen Menschen
- Schwangere
- Beschäftigte im medizinischen Bereich
Da sich Grippeviren ständig verändern, bietet die Impfung keinen dauerhaften Schutz. Wer sich in jeder Saison ausreichend schützen möchte, muss sich daher jedes Jahr erneut impfen lassen. Die Impfung wird jährlich ab Herbst angeboten. Der Impfstoff wird jeweils einmal gespritzt. Für Kinder und Jugendliche gibt es ihn auch als Nasenspray.
COVID-19

Die Erkrankung
Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich seit Anfang 2020 weltweit verbreitet. Das Virus löst die Erkrankung COVID-19 aus (umgangssprachlich „Corona“ genannt). Viele Infizierte entwickeln erkältungsähnliche Symptome, manche erkranken schwer. Eine schwere COVID-19-Erkrankung kann eine Lungenentzündung verursachen und auf andere Organe übergreifen. Im schlimmsten Fall versagen mehrere Organe und die Infektion verläuft tödlich. Das Risiko für einen schweren Verlauf steigt mit dem Alter und bei Vorerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder einer Immunschwäche.
SARS-CoV-2 wird hauptsächlich über Tröpfchen und Aerosole übertragen. Diese entstehen beim Atmen, Sprechen, Singen, Husten oder Niesen. Von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen vergehen meist etwa drei bis sieben Tage.
Die Impfung
Die Impfung gegen COVID-19 wird derzeit allen Menschen ab 18 Jahren empfohlen. Es sind verschiedene Impfstoffe zugelassen.
Wichtig zu wissen: Die einzelnen Artikel des Gesundheitsblogs des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen werden nicht aktualisiert. Ihre Inhalte stützen sich auf Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Belege, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbar sind. Gesundheitsinformationen aus dem Internet können eine persönliche ärztliche Beratung nicht ersetzen. Informieren Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin über mögliche Beschwerden. Weiter…

